Påsk - Ostern in Schweden

Påsk - Ostern in Schweden

Zu Ostern wird nicht nur die Auferstehung gefeiert, sondern es markiert auch den Punkt, an dem die Natur aus dem Winterschlaf erwacht. Das ist - nicht nur - in Schweden Anlass zu leckerem Essen, fröhlicher Dekoration und geselligem Miteinander.

Bis in die 1970er Jahre wurde Ostern als religiöses Fest mit geschlossenen Geschäften und Kinos am Karfreitag gefeiertn. Heute ist Ostern eine Mischung aus christlichen, folkloristischen und altnordischen Bräuchen und der Karsamstag ist der Höhepunkt.

Der größte Unterschied zum Feiertag in Deutschland ist in Schweden wohl der Brauch der „Osterhexen“ oder „Osterweiber“ (Påskkärring):
Kinder verkleiden sich mit Schürze und Kopftuch, ziehen mit Körbchen um die Häuser, fragen nach Süßigkeiten und verteilen dabei Ostergrüße und selbst gemalte Bilder. Das alles findet meistens am Gründonnerstag statt. Grundlage dieses Brauches ist eine Legende, nach der an diesem Tag die Hexen auf Besen nach Blåkulla flogen und dort mit dem Teufel Hexensabbat feierten, bevor sie am Karsamstag zurückkehrten.

Die Schweden lieben Süßigkeiten, nicht nur zu Ostern und jeder Schweden-Urlauber kennt die oft riesige Supermarkt-Abteilung mit losen Süßigkeiten, wo jeder beherzt Schokotaler, Fruchtgummi, Lakritztotenköpfe, Toffeebonbons, Colaflaschen und süßsaure Würmer in Papiertüten schaufelt. Zu Ostern finden sich dann diese Süßigkeiten in Pappeiern, die man verschenkt. Diese sind dann nach Herzenslust mit bunten Ostermotiven bemalt. In der eiförmigen Verpackung gibt es zwischen den Bonbons oft auch kleine Geschenke.

Um Göteborg herum gibt es am Karsamstag auch den Brauch des Osterfeuers (Påskbrasor), dass entzündet wurde, um Osterhexen und böse Geister abzuwehren.

Zum schwedischen Osterfest gehört auch die passende Dekoration. Die Wohnungen werden mit Zweigen (Påskris) geschmückt, an denen bunte Federn angebracht sind. Diese schwedische Variante des Osterstrauchs besteht meistens aus langen, eleganten Birkenzweigen. Zusätzlich zu den Federn werden sie auch mit Anhängern geschmückt, etwa selbst gebastelten Küken, denn auch in Schweden werden gekochte Eier gefärbt und bemalt.
Eine Schale mit dekorativen Eiern ist auch oft der Blickfang einer üppigen Ostertafel. Beim Gedeck und der Dekoration setzen auch die Schweden gerne auf Frühlingsfarben: Gelbe Servietten und Blumen drücken die österliche Freude aus.

Früher fiel das Osteressen nicht so großartig aus, da nach dem langen Winter nicht mehr viel in der Vorratskammer vorhanden war. Heute aber wird der schwedische Ostertisch mit zahlreichen Köstlichkeiten nach traditionellen Rezepten gedeckt.

Zum Trinken gibts Schnaps in kleinen Gläsern, und jeder Schluck wird von einem Trinklied begleitet. Viele Brauereien brauen spezielles Osterbier. Das alkoholfreie Getränk der Saison heißt „Påskmust“: eine dunkelbraune Limonade mit Gewürzen, Malz und Hopfenextrakt; sie gleicht dem Weihnachtsgetränk „Julmust“.

Während man sich im Advent zu Hause einkuschelt, ist Ostern mit vier arbeitsfreien Tagen für viele Schweden die erste Gelegenheit, in ihrem Ferienhaus Frühlingsluft zu schnuppern. Bootsbesitzer lassen nach dem Winter erstmals ihre Fahrzeuge zu Wasser und auch zu Fuß zieht es viele in die Natur. Die helle, warme Jahreszeit steht vor der Tür und die Schweden begrüßen sie wie einen Freund, den sie vermisst haben.

 

Foto: Jenny Drakenlind/Johnér/imagebank.sweden.se

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